Pfeifenclub „Silberkapsel“

Der traditionelle Club dürfte in unserer Region einmalig sein. Ziele des Vereins waren bei der Gründung im Jahre 1910 und sind es heute noch, dem gemeinsamen „Laster“ Kartenspielen (anfangs nur Solo, später auch Skat) zu frönen und früher dann auch noch Rauchen der Tonpfeifen. Das Rauchen hat in den letzten Jahren erheblich nachgelassen. Trotzdem ist das Symbol des Vereins immer noch die mehr als 2 m lange Pfeife (angeschafft in den 20er Jahren des letzten Jh.), die heute auch noch dann angezündet wird, wenn ein neues Mitglied aufgenommen werden soll (Pfeifenprobe).

Wie kam es nun zur Gründung eines Vereins, denn beides Rauchen und Kartenspielen kann man auch ohne Verein? Am 29. Oktober 1910 wurde in der Schusterstube von Klaus Bredehöft im Haus von Heinrich Düls (heute leerstehendes Hotel)  der Verein Pfeifenclub „Silberkapsel“ gegründet mit dem Ziel abwechselnd in den Häusern der Mitglieder einmal in der Woche Karten zu spielen und zu rauchen. Die „Legende“ sagt, dass dies irgendwann einmal aufhörte, weil die Ehefrauen es leid waren, dass ihre Gardinen ständig voll gequalmt und dadurch gelb wurden. Hauptgrund ist aber laut Protokoll die wachsende Zahl der Mitglieder gewesen, die teilweise in der Küche sitzen mussten und wodurch sich der eine oder andere zurückgesetzt fühlte.

1920 beschloss man eine Preismaskerade einzuführen und einen Kinderfasching. Die Preismaskerade wurde 1997 wegen immer schlechter werdender Beteiligung zu Gunsten eines Vereinsabends abgeschafft. Der Kinderfasching wird aber immer noch erfolgreich durchgeführt.

Die Mitgliederzahl des Vereins wurde nach dem 2. Weltkrieg auf 60 Kuhstedter Männer beschränkt. Heute hat der Verein 54 Mitglieder.

Am öffentlichen Leben des Dorfes nehmen die Mitglieder des Vereins aktiv teil: Man schießt erfolgreich beim Vereinspokalschießen der Schützengesellschaft, beteiligt sich am Weihnachtsmarkt der Ortschaft oder an Veranstaltungen der Vereine.

Das heutige Vereinsleben wird von drei Versammlungen im Jahr, dem gemütlichen Abend und der Durchführung des Kinderfaschings geprägt. Hinzukommt noch, dass man einmal im Jahr eine Fahrt unternimmt, an der auch die Ehefrauen verstorbener Mitglieder teilnehmen.

Präsident des Vereins ist seit 2012 Ernst Bayer, der den langjährigen Präsidenten – heute Ehrenpräsident – Willi Kunstmann ablöste.